Volkstrauertag: SV gedenkt der Opfer von Krieg und Gewalt
Mit einem eindringlichen Appell im Namen der Schulgemeinde der FWS zum niemals nachlassenden Einsatz für Frieden, Freiheit und Demokratie schloss Sophie Brunow ihre Rede bei der zentralen Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag auf dem Friedhof in Eschwege. Die Sprecherin der SV des Gymnasiums widmete ihre bewegenden Worte allen Opfern von Krieg und Gewalt in Vergangenheit und Gegenwart. „Gerade in diesen Zeiten müssen wir zusammenhalten. Wir Schüler gehören nun zu der dritten Generation, die ohne Krieg in Deutschland aufwächst. Doch das Thema Krieg und Verlust holt uns Tag für Tag wieder ein. Überall werden die Streitkräfte wieder aufgerüstet. Terror, Krieg und Vertreibungen sind wieder gegenwärtig. Das betrifft nicht nur bestimmte Gebiete, es betrifft nicht nur bestimmte Personen, es betrifft uns. Es betrifft jeden,“ sagte Sophie Brunow. Frieden, Freiheit und Demokratie seien das höchste Gut, das aber täglich neu erkämpft werden müsse. Deshalb müsse jeder Mensch dazu beitragen, „dass rassistisches Gedankengut und Hetze gegen andere, egal ob im Alltag, am Arbeitsplatz, in der Schule oder bei Freizeitaktivitäten keinen Platz in unserer heutigen Welt haben.“
Vor allem aber rief Sophie Brunow das Schicksal der 23 Schüler der FWS in Erinnerung, die am 3. Oktober 1943 als Flakhelfer in Sandershausen im Alter von 15 Jahren bei einem Luftangriff ums Leben kamen: „Diese Jungen wurden als Helden beerdigt, doch waren sie nur eines: ausgenutzte und missbrauchte Opfer eines sinnlosen Krieges.“
Anschließend verlas das SV-Mitglied Moritz Mäder die Namen der 23 damals verstorbenen Mitschüler zum stillen Gedenken.
Das SV-Team aus Merle Bogatsch, Sophie Brunow, Moritz Mäder und Carolina Sint legte dann gemeinsam mit Schulleiterin Dr. Birgit Renke und Michael Dölle als Vertreter der Ehemaligenvereinigung der Eschweger Gymnasien im Namen der Schulgemeinde einen Kranz zu Ehren der Verstorbenen am Mahnmal auf dem Friedhof nieder.
Die Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag, der im ganzen Land dem Andenken der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft gewidmet ist, war von Bürgermeister Alexander Heppe eröffnet worden. Zu den Teilnehmenden gehörten außerdem die Landtagsabgeordneten Knut John, Felix Martin und Landrätin Nicole Ratgeber sowie der stellvertretende Dekan Ralph Beyer.
Fotos Kristin Weber (Werra-Rundschau)