2000 Schüler*innen bei Kundgebung gegen den Krieg
Rund 2000 Schülerinnen und Schüler demonstrierten am Freitag, 11. März, gegen den Angriffskrieg in der Ukraine und setzten so ein beeindruckendes und deutliches Zeichen für den Frieden und Freiheit in Selbstbestimmung in Europa und auf der Welt. Organisatoren der Friedensdemonstration waren neben der Friedrich-Wilhelm-Schule auch die Brüder-Grimm-Schule sowie die Anne-Frank-Schule, die alle drei als Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage zertifiziert sind. Dem Demonstrationszug, der unter Polizeibegleitung sternförmig von den drei Schulen zu einer Kundgebungsveranstaltung auf dem Werdchen führte, schlossen sich weitere Schulen an, darunter das Oberstufengymnasium und die Walldorf-Schule.
Bei der zentralen Kundgebung hat der Schüler*innen Sprecher der FWS Luca Schneider im Namen der SV eine eindrucksvolle Rede gehalten, die hier im Wortlaut wiedergegeben ist:
„Liebe Schüler/innen, sehr geehrte Lehrer/innen, liebe Gäste, der Dalai Lama sagte einmal „Eine Voraussetzung für den Frieden ist der Respekt vor dem Anderssein und vor der Vielfältigkeit des Lebens“. Frieden, Freiheit, Demokratie und Vielfältigkeit sind unsere höchsten Güter und alle Menschen auf unserer Welt sollten diese bewahren und verteidigen. Sobald man jedoch über Frieden spricht, spricht man eigentlich über etwas, dass es seit Beginn der Menschheitsgeschichte nur selten gab, trotzdem ist unsere Generation in Deutschland in Zeiten des Friedens aufgewachsen, sodass es für uns das erste Mal ist, dass wir einen großen Krieg in Europa miterleben müssen. Heute am ersten Gedenktag der Opfer von Terrorismus haben wir uns hier versammelt um auch den Opfern von Krieg und Gewalttaten zu gedenken. Die aktuelle Lage beweist, wie wichtig eine stabile Demokratie und die Meinungsfreiheit in unserer Zeit ist. Die Geschichte hat schon oft gezeigt: Wenn einzelne Menschen über das Schicksal vieler entscheiden, indem Minderheiten unterdrückt, das Volk belogen und die öffentliche Meinungsfreiheit gewaltsam eingeschränkt wird, entstanden oftmals Krieg und Folgeschäden kollateraler Natur. Ich bin der festen Überzeugung, dass die meisten Menschen keinen Krieg, sondern nur friedlich und gemeinschaftlich zusammenleben möchten. Doch das können sie nicht, denn in diesem Moment werden sowohl Männer als auch Kinder und Jugendliche in unserem Alter in einen Krieg verwickelt, den sie selbst nicht auslösten. Dennoch kämpfen sie für das Leben ihrer Mitmenschen und ihr eigenes, während die Angehörigen zuhause sitzen und Angst um ihre Zukunft haben. Die Künstlerin Käthe Kollwitz sagte dazu, dass die eigentlichen Verlierer eines Krieges immer die Frauen, Eltern und Kinder sind. Deshalb sollen, nein wir müssen uns für den Frieden einsetzen – nicht nur für den Frieden in Deutschland oder in Europa, sondern auf der ganzen Welt. Jeder kann sich für den Frieden einsetzten und auch das kleinste Zeichen kann große Wirkung haben – sei es im Privaten, in der Schule, am Arbeitsplatz oder durch solche gemeinsamen Aktionen wie heute. An dieser Stelle möchte ich euch ein Zitat von Altkanzler Willy Brandt mitgeben: „Frieden ist nicht alles, aber ohne Frieden ist alles nichts.“. Dieses Zitat sollten wir uns zu Herzen nehmen, denn wir als Schulen mit Courage und ohne Rassismus sollten uns besonders dafür einsetzen, dass es in unserer Welt weder Hetze noch Rassismus gibt. So lasst uns in diesem Sinne gemeinsam stehen und zusammenhalten, lasst uns als Generation, die die Zukunft maßgeblich mitbestimmen wird, auch gemeinsam dafür sorgen, dass unsere Welt eine friedliche bleibt, lasst uns gemeinsam ein Vorbild sein, für die Kinder und Jugendlichen der noch kommenden Generationen, denn wie anfangs gesagt, ist der Frieden, den wir in Deutschland noch genießen können, ein hohes Gut, für dessen Bewahrung und Verteidigung es sich lohnt, gemeinsam einzustehen und ein Zeichen zu setzen. Unser Einsatz muss nicht immer so groß sein. Wir müssen einfach auf einander achtgeben. Macht jemanden glücklich und zaubert ein Lächeln ins Gesicht eures Gegenübers. Jeden Tag eine gute Tat von uns und wir helfen unserer Welt besser zu werden. Ich danke euch für euer Zuhören und beende diese Rede mit einem Zitat von Herrn von Weizäcker, dem ehemaligen Bundespräsidenten. „Lernen Sie miteinander zu leben, nicht gegeneinander.“