Volkstrauertag: SV der FWS erinnert an getötete Schüler

Mit dem eindringlichen Appell im Namen der Schulgemeinde der Friedrich-Wilhelm-Schule zum unermüdlichen Einsatz für Frieden, Freiheit und Demokratie schloss Luca Schneider seine Rede bei der zentralen Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag in Eschwege. Der Schülersprecher des Eschweger Gymnasiums widmete seine bewegenden Worte den Kriegstoten und Opfern der Gewaltherrschaft aller Nationen und Völker. Vor allem aber rief er das Schicksal der 23 Schüler seiner Schule in Erinnerung, die am 3. Oktober 1943 als Flakhelfer in Sandershausen ums Leben kamen. Auf Grundlage der Notdienstverordnung des Deutschen Reiches waren sie mit 15 Jahren zu sogenannten „staatswichtigen Diensten“ herangezogen worden und fanden nur vier Wochen später bei einem Bombenangriff den viel zu frühen Tod.

Luca Schneider stellte klar, dass diese jungen Männer in seinem Alter damals zwar als Helden beerdigt wurden, in Wahrheit aber ausgenutzte und in doppelter Weise missbrauchte Opfer der Nationalsozialisten waren, da ihr sinnlosen Tod vom Regime anschließend auch noch propagandistisch ausgeschlachtet worden sei. Aus diesem Leid seien die Lehren zu ziehen, „dass Freiheit und Frieden nichts Selbstverständliches sind, dass rassistisches Gedankengut und Hetze gegen andere, egal ob im Alltag, am Arbeitsplatz, in der Schule oder bei Freizeitaktivitäten keinen Platz in unserer heutigen Welt haben.“

 

Anschließend verlasen er und das SV-Team der FWS mit Beeke Brandl, Karlotta Meywirth, Julia Sandrock und Djibril Claus die Namen ihrer 23 verstorbenen Mitschüler zum stillen Gedenken. Danach legte das SV-Team gemeinsam mit Schulleiterin Dr. Birgit Renke und den Vertretern der Ehemaligenvereinigung der Eschweger Gymnasien, Dr. Hans Joachim Vock und Michael Dölle im Namen der Schulgemeinde einen Kranz zu Ehren der Verstorbenen am Mahnmal auf dem Friedhof nieder.

Die Veranstaltung zum Volkstrauertag auf dem Eschweger Friedhof war von Bürgermeister Alexander Heppe (CDU) eröffnet worden, zu den Teilnehmern gehörten unter anderem Staatsminister Michael Roth (SPD), die Landtagsabgeordneten Knut John (SPD) und Felix Martin (Grüne) sowie der neue Leiter des Aus- und Fortbildungszentrums der Bundespolizei in Eschwege, Polizeirat Benjamin Liehr. Pfarrer Sebastian Werner verurteilte in seiner Gedenkrede die Tatsache, dass wie im damaligen Weltkrieg auch heute noch beispielweise vom belarussischen Machthaber Lukaschenko Menschen zu Waffen gemacht würden, als „eine Idee der Perversion und des Bösen“.